Asche

Asche
1. Asch' vor, Asch' nach.Simrock, 599.
2. Das bläset die Asche von der Glut.Grimm, I, 579.
Erregt Sehnsucht.
3. Die Asche eines Todten muss man nicht aufwühlen.
4. Die Asche ist noch warm.Grimm, I, 579.
5. Du samlest die äsch, vnd verstrewest dz mehl.Tappius, 114a.
6. Man bläst so lange in die Asche, bis einem die Funken in die Augen stieben.Körte, 319.
7. Man kann es an der Asche sehen, wo der Topf gestanden hat.Simrock, 601.
Leidenschaften, wenn sie auch zurücktreten, lassen Spuren ihrer Ausbrüche zurück.
8. Mancher hat mehr in der Aschen, als ein anderer in der Taschen.Simrock, 603.
9. Ungebrannte Asche ist den Kindern sehr heilsam. (Wend. Lausitz.)
10. Unter Asch' und Kohlen ist oft Feuer verhohlen.
11. Unter grauer Aschen liegen öfters brennende Kohlen.Winckler, VII, 73.
12. Was einmal zu Asche verglummen, brennt nicht mehr.
13. Wer Asche streut, dem fliegt sie aufs Kleid.
14. Wer der Asche entgehen will, mag sich hüten, dass er nicht in Kohlen falle.
Sei vorsichtig, dass du dir bei Vermeidung eines kleinen Uebels nicht ein grösseres zuziehst.
Lat.: Ne cinerem vitans in prunas incidas. (Erasm., 616.)
15. Wer die aschen auff dem herde sparen will, dem verschwindet sie.Henisch, 133.
16. Wer in die Asche bläst, besudelt sich die Nase.Winckler, XII, 92.
17. Wer in die Asche bläst, dem kommt Staub in die Augen.
18. Wo die Asche des Vaters liegt, da will auch der Sohn schlafen.
*19. Asche sammeln und das Mehl verstreuen. Simrock, 604.
Lat.: Omissa hypera, pedem insequeris. (Tappius, 113b.)
*20. Die Asche meiden und in die Kohlen fallen.
Holl.: Hij mijdt de asch en valt in het vuur. (Harrebomée, I, 21.)
*21. Einen mit ungebrannter Asche schmieren (tractiren).
Ihn derb abprügeln. Eine Zusammenstellung der Ausdrücke und Redensarten für Durchprügeln nach den Berufsarten s. unter ⇨ Durchgerben.
Frz.: On l'a frotté d'huile de cotret.
*22. Er wünscht, dass meine (unsere) Asche auf dem Wasser schwämme (triebe).
So sagen die Holländer, um die Gesinnungen eines boshaften Feindes auszudrücken. Die Redensart hat ihren Ursprung offenbar aus einer Zeit, in welcher die Todten verbrannt und die Asche sorgfältig bewahrt wurde, wo es also als Schimpf galt, die Asche zu zerstreuen, Wind und Wellen zu übergeben.
*23. Etwas in Asche schreiben.
Holl.: Men zal het in de asch schrijven.
(Harrebomée, I, 21.)
*24. Ungebrannte Aske bruken. (Westf.)
D.h. den Stock.
*25. Unter der Asche glimmen.Grimm, I, 579.
*26. Von der Asche in die Glut.Eiselein, 43; Grimm, I, 579.
[Zusätze und Ergänzungen]
zu 10.
Dän.: Under 'hvid aske ligger a te gloende kul. (Bohn I, 402; Prov. dan., 366.)
It.: Sotto la bianca cenere cova la brace rossa. (Giani, 344.) – Sotto la bianca cenere sta la brace ardente. (Bohn I, 126.)
*28. Aus der Asche ins Feuer fallen.
*29. Ennem ungebrannte Aske giwwen. (Waldeck.) – Curtze, 359.
*30. Einen mit ungebrannter Asche reiben.
»O Schleppsack, Euch mit eurer andacht – sol man mit unbrennten Aschen reiben.« In einem alten Pasquill. (Vgl. Birlinger, Alemannia, III, 294.)
*31. Er gebraucht zu wenig ungebrannte Asche.Erasm., 49.
*32. Er muss Asche kratzen und Buckel fegen.
Nach dem Bogener Volkswitz sind dies Beschäftigungen derer, welche sich im Fegefeuer befinden. (Illustrirte Zeitung, Nr. 1322, S. 299.)
*33. Gar in die Asche fallen.Schottel, 1118b.
*34. In kalte Asche blasen.Altmann VI, 519.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Asche — Asche …   Deutsch Wörterbuch

  • Asche [2] — Asche, der bei der Verbrennung organischer Substanzen bleibende feste, nicht flüchtige Rückstand, der aus mineralischen Bestandteilen besteht und je nach Zusammensetzung verschieden gefärbt ist, in der Regel aber rötlich (von Eisen herrührend),… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Asche — Asche: Das altgerm. Wort mhd. asche, ahd. asca, niederl. as, engl. ash, schwed. aska gehört mit dem anders gebildeten got. azgō »Asche« zu der unter ↑ Esse dargestellten idg. Wortgruppe. – Abl.: einäschern »in Asche legen, verbrennen« (17. Jh.,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Asche — may refer to:* Asché (1888 1943), German cryptographer * Asche (band), German musical projectPeople with the surname Asche:* Austin Asche (born 1925), Australian judge * Jochen Asche (20th century), East German luger * Oscar Asche (1871 1936),… …   Wikipedia

  • Asche — Sf std. (8. Jh.), mhd. asche, ahd. asca, mndd. asche, andfrk. asca Stammwort. Aus g. * aska f. Asche , auch in anord. aska, ae. æsce, neben * azgō f. in gt. azgo (prinzipiell könnte auch das hochdeutsche Wort auf diese Form zurückgehen). G. *… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Asche — Asche, der Rückstand, welchen aborganische Körper nach dem Verbrennen zurücklassen. Derselbe enthält die Alkalien und feuerfesten Bestandtheile der Pflanzen und der thierischen Körper. Asche der Pflanzen braucht man in der Haushaltung vielfältig …   Damen Conversations Lexikon

  • Äsche — Sf ein Flußfisch per. Wortschatz fach. (9. Jh.), mhd. asche m., ahd. asco m., as. asco Nicht etymologisierbar. Die Umlautform und das Genus kommen in nachmittelhochdeutscher Zeit aus dem Plural. Herkunft unklar. Vielleicht zu Asche. ✎… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Asche [3] — Asche (geolog.), feinsandiger, staubartiger Dolomit der Dyasformation. – Vulkanische A., feinste, staubartige Eruptionsprodukte der Vulkane, ist eine zu Staub explodierte Lava, die vom Vulkan hoch emporgeschleudert und durch Luftströmungen oft in …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Asche [1] — Asche (lat. Cinis), 1) Staub; 2) der trockene, lockere Rückstand verbrannter u. verkohlter vegetabilischer u. thierischer Stoffe. a) Pflanzenasche besteht bes. aus kohlensaurem Kali u. Kalkerde, außerdem etwas Magnesia, schwefel u. phosphorsaurem …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Asche [2] — Asche, 1) Herrschaft im Bezirk Brüssel der belgischen Provinz SBrabant; 2) Flecken daselbst; Hospital, Handel mit Hopfen, Bauholz, Holzschuhen, Drechslerwaaren, Getreide, Zuckerkuchen, Leinwand; 5500 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Asche [3] — Asche, 1) Coregonus Artedi, Gattung der salmartigen Fische (schmalköpfigen Bauchflosser), in den Bauchflossen stumpfe Strahlen, Mund u. Zähne klein, Körperbau der Lachse. Bekannteste Arten: a) Gemeine Ä., C. thymallus, Salmoth., schwärzlich grün …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”